Dienstag, 28. Mai 2013

Tomaten Ruccola Salat




Dieser Salat ist zwar kein usbekischer Salat, aber frische Tomaten und Ruccola harmonieren sehr gut mit den usbekischen Speisen wie Kazan Kebab, Palov, Schaschlik und anderen köstlichen Gerichten.
Die Zubereitung ist denkbar einfach. In 10 Minuten ist der Salat fertig und man kann ihn frisch genießen. Eine gute Abwechslung für Sommertage.
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN): Tomaten Ruccola Salat

Montag, 27. Mai 2013

Wie macht man Qazi (Kazy) ?



Sie kennen mit Sicherheit den Spruch "Wer suchet der findet". Da steckt schon eine Menge Wahrheit drin… Im Ausland vermisst man des öfteren die heimischen kulinarischen Delikatessen. Man versucht immer bei einen Bekannten, der zufällig in die Heimat fliegt ein Paar dieser Produkten, wie getrocknete Früchte, Yoghurtbällchen oder auch das Qazi zu bestellen. Qazi ist eine zentralasiatische Variante von Pferdewurst. Leider ist die Einfuhr von Fleisch- und Milchprodukten aus "gesundheitlichen Gründen" ja strengstens untersagt. Ein paar Leute versuchen immer trotzdem etwas mitzubringen. Also was tun? Na einfach nach alternativen Produkten suchen und mit ein wenig Fantasie die Produkte selber machen.
Auf der Suche nach Ersatzprodukten ist es ja sehr vorteilhaft in Berlin zu wohnen. Man kann finden was das Herz begehrt, oder sehr einfach bestellen. Auch Exotisches und Seltenes kann man finden.
Für Leute aus Zentralasien, ist Qazi einer der unverzichtbaren Delikatessen. Also habe ich beschlossen meine Qazi selber herzustellen. Als erstes musste Pferdefleisch her. Ich habe gleich auf Anhieb einige Pferdemetzgereien gefunden und mir Pferdefleisch bestellt.
Übrigens können Sie auf der Seite http://www.pferd-und-fleisch.de erfahren, wo man Pferdefleisch kaufen kann. Ich verstehe nicht, wieso in Deutschland der Konsum von Pferdefleisch als so verwerflich angesehen wird. Aus medizinischer Sicht ist der Genuss von Pferdefleisch sogar empfehlenswert. Es hat einen geringeren Fettanteil, ist cholesterinarm, hat viele Vitamine, ist reich an Aminosäuren, Eisen und ungesättigten Fettsäuren. Daher ist es vorteilhaft um Herz- Kreislauferkrankungen zu vermeiden. Daher sollten Sie diese gesunde Fleisch-Alternative unbedingt mal probieren.
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN): Wie macht man Qazi (Kazy) ?

Yog'li kulcha




Den Duft von frisch gebackenem Brot… hmm… wer liebt das nicht. In Usbekistan haben daher die meisten traditionell gebauten Häuser mit einem Innenhof unbedingt einen Tandir. Das ist ein spezieller runder Backofen aus Ton, der sich nach oben in einer Halbkugel schließt. Eine halb-seitliche Öffnung im oberen Bereich gibt den Zugang zum Inneren des Ofens.
In der Regel wird der Tandir mit Holzkohle beheizt. Das Brennmaterial muss aber schon 1-2 Stunden vor dem Backen vorgeheizt werden, bis es genügend Hitze hat und bereit zum Backen ist. Der Tandir-Ofen ist gut geeignet für Non-Brote, Somsa und einen Tandir-Kebab
In Tandir gebackenes Fladenbrot kann man vom Geschmack nicht mit zu Hause gebackenem Brot vergleichen.
Früher wurde zu Hause mindestens einmal in der Woche Brot gebacken. Heutzutage ist vielen der Zeitaufwand einfach zu groß. Viele Öfen sind zudem Modernisierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen. Die Wohnungen in den Städten bieten ohnehin nicht so eine Möglichkeit.
Wenn man aber durch Usbekistan reist findet man in den ländlicheren Regionen, in den nach traditionellem Muster gebauten Häusern noch diese Öfen. Dort wird diese Tradition weitergeführt. Meist leben dort mehrere Generationen unter einem Dach und die Oma's und Mütter sind wahre Meister im Brot backen.
Ich freue mich immer wenn ich solche Familien und Häuser besuche. Es ist Schade, dass schöne Traditionen nicht gebührend gepflegt und seltener weiter geführt werden.
Meine Familie kommt ursprünglich aus Osh, das heute in Kirgisien liegt. Meine Eltern sind aber schon sehr früh nach Tashkent gezogen. Als meine Oma noch lebte, haben wir Sie öfters mit der ganzen Familie besucht. Das war immer eine ziemlich lange Autofahrt. Oma war eine ganz kleine und zierliche alte Frau. Als wir ankamen, hat sie gleich angefangen Brot zuzubereiten. Ich war erstaunt, wie sie mit ihren kleinen Händchen so unglaublich geschickt diese große Masse an Teig stundenlang geknetet hat, und das, obwohl sie damals schon fast 80 war. Der Teig musste dann einen Tag lang ruhen. Am nächsten Morgen hat dann dieser wohlige Duft vom frisch gebackenem Brot "Yopgan Non" uns geweckt. Wir hatten zum Frühstück dieses knusprige und schmackhafte Brot mit Kaymak (eine Art Mascarpone) genossen. Wenn man ja einmal anfangen hat, so ein frisch gebackenes Brot zu essen, können Sie ja gar nicht mehr aufhören, bis das ganze Brot aufgegessen ist.
Ein solches Brot ist auch der "Yogli Kulcha". Es wird mit Milch und Butterschmalz vorbereitet.

Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN): Yogli-Kulcha

Mittwoch, 22. Mai 2013

Sabzavotli Dimlama (Vegetarischer Dimlama)



Dimlama bedeutet übersetzt lange gegartes, geschmortes Gemüse mit Fleisch.
Das klassische Dimlama wird als Schmorgericht mit Fleisch (egal ob Lamm, Rind oder Huhn) und viel Gemüse, wie Kartoffeln, Möhren, Rettich, Kohl, Tomaten und Zwiebeln vorbereitet.
Alle Zutaten werden Schicht für Schicht übereinander gelegt und der gut verschlossene Topf ca. 1 Stunde lang auf kleiner Flamme gekocht. Viele usbekische Gerichte sehen bei uns auf dem ersten Blick sehr kompliziert und in der Vorbereitung schwierig aus, was aber eigentlich nicht stimmt. Eine dieser Gerichte ist das Dimlama. Die Zubereitungszeit ist durch das lange kochen länger, aber eigentlich tut es das ja von selbst. Man muss eigentlich ausser dem geschickten Schichten nicht viel machen.
Dimlama ist ein tolles leichtes Gericht, was sich auch prima saisonal verändern lässt. Sie können praktisch jedes Gemüse, was Sie persönlich bevorzugen nehmen. Von allem lässt sich eine leckere Dimlama zubereiten. Es schmeckt mit, aber auch als fleischlose Variante hervorragend. Also ideal für alle die keine schweren Gerichte mögen oder auf Diät sind.
Im Gegensatz zu hier, ist bei uns die Verfügbarkeit von Gemüsearten immer noch stark saisonal schwankend, daher war es bei uns immer üblich auf das Gemüse zurückzugreifen, was zur Zeit angeboten wurde. Das machte viele Gerichte wandelbar.
Meine heutige Dimlama-Variante ist weit von einer klassischen Dimlama entfernt. Später werde ich Ihnen auch eine klassische Dimlama zeigen. Ich habe mich heute für eine vegetarische Version mit Quitten entschieden. Probieren Sie das mal aus, vielleicht finden Sie auch gefallen daran :-)
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN):  Sabzavotli Dimlama

Dienstag, 21. Mai 2013

Mastava (Gemüse-Reis Suppe)



Wenn Sie mich nach typischer und meist gekochter usbekischer Hausmannskost fragen, werde ich bestimmt ohne zu überlegen "Mastava" nennen. Mastava ist unsere Gemüsesuppe mit Reis, meist mit Yoghurt serviert. Ähnlich dem Eintopf in Deutschland, ist Mastava eine relativ einfache Suppe in Usbekistan.
Mastava wird ausnahmslos zu jeder Jahreszeit gekocht und kommt im Winter wie auch Sommer gut an.
Wenn die Mütter nicht viel Zeit haben und schnell was für die Familie zubereiten müssen, fällt die Wahl schnell auf Mastava. Man braucht dafür wenig und kann alles nehmen, was man irgendwie als Reste im Kühlschrank hat. Ideal wenn man mal keine Zeit oder Lust zum einkaufen hatte.
Für eine Mastava reicht da schon die halbe Möhre, die halbe Kartoffel oder irgendwelche anderen Gemüsereste, die man in den Untiefen des Kühlschranks findet. Natürlich kann man auch eine fleischlose Variante zubereiten. Es passt immer, sogar wenn Sie nur noch ein paar Zwiebeln als Gemüse und ein wenig trocken Brot übrig haben. Was ich damit sagen will ist, das Sie Mastava variabel ist und Sie gut improvisieren können. Mit verfügbaren und saisonalen Zutaten lässt sich der Geschmack verfeinern und variieren.
Mastava ist für mich immer das Essen meiner Kindheit. Da wurde es sehr oft bei uns zu Hause gekocht. Bei uns fangen ja die Mädchen meist schon so mit 9-10 Jahren an in der Küche auszuhelfen. Das beginnt meist so mit Gemüse schälen und mit kleineren Küchenarbeiten an. Dabei schaut man der Mama über die Schulter und lernt meist so kochen (Die Töchter sollen ja schon in jungen vorbereitet sein auf ihre zukünftige Rolle - ob sie wollen oder nicht ;-)
Bei vielen Mädchen - so auch bei mir - fängt das Kochen mit einer Mastava an. Ich weiss noch wie stolz ich war, als ich der Familie mein erstes selbstgemachtes Mastava servieren durfte. Ich glaube ich habe dabei von Ohr zu Ohr gegrinst. Und als alle mit großem Appetit die Suppe aufgegessen habe und ich Lob von der Mama und den anderen Familienmitgliedern bekam, fühlte ich mich gleich wie ein Erwachsener. Ich muss immer schmunzeln wenn ich daran denke. Jetzt steht meinen kleinen Nichten das gleiche bevor.
Es gibt bei uns praktisch keinen, der Mastava nicht kennt oder nicht kochen kann. Es gibt natürlich wie bei allen Gerichten große regionale Unterschiede, was den Geschmack angeht. In Ferghana mag man es ein wenig pikanter mit kleinen Chili und statt Pflanzenöl nimmt man schon mal gerne Schwanzfett vom Lamm. In Namangan (auch im Ferghana-Tal) wird der Gastgeber Ihnen den Reis getrennt von der Mastava servieren. Den Reis geben Sie dann selbst dazu. Immer wird dabei eine Piyale selbstgemachter Yoghurt serviert.
In der Khorazm-Region wird dagegen eine viel leichtere Varianter zubereitet. Wundern Sie sich auch nicht, wenn Sie bei einer usbekischen Familie schon zum Frühstück Mastava serviert bekommen. Denn in vielen Regionen gehört Mastava einfach zu einem Frühstück dazu. Also universeller kann eine Suppe kaum sein.
Ich schlage Ihnen vor, dass Sie es einfach mal selbst probieren und sehen:-)
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN):  Mastava (Gemüse-Reis Suppe)

Honigstangen mit Sonnenblumenkernen


Wenn Sie durch Usbekistan reisen und ein wenig das Alltagsleben beobachten, werden Ihnen an vielen Ecken, Basaren, an irgendwelchen Gebäuden oder an Haltestellen die zahlreichen Straßenverkäufer auffallen. Diese sitzen meist auf winzigen Stühlen und verkaufen Zigaretten, getrocknete Yoghurtbällchen, Bonbons, geröstete Sonnenblumenkerne, Zuckerstangen, Kaugummis oder aber auch die Honigstangen mit Sesam- oder Sonnenblumenkernen.
Als wir noch Kinder waren gab es nicht so eine große Auswahl an Süßigkeiten wie man sie heute vorfindet. Für uns waren damals diese Honig-Zuckerstangen das absolute Highlight. Für 5 Kopeken gab es die Zuckerstangen und wenn man etwas mehr - also 10-20 Kopeken - zahlen konnte, gab's die Variante aus Honig mit wahlweise Sesam- oder Sonnenblumenkernen. Um die Kinderherzen zu begeistern hatten die extrem süßen Zuckerstangen die Form eines Hahnes oder anderer Tiere. Hmmm… haben wir diese geliebt… Die hatten für uns den gleichen Stellenwert wie heute Bounty, Snickers oder Mars…
In den Schulpausen rannten wir Kinder schnell nach draußen und suchten die um die Ecke sitzenden Straßenverkäufer die schon mit einer vollen Süßigkeitenauslage warteten. Wir Kinder waren verrückt danach. Wenn ich zum Einkaufen zum Basar geschickt wurde, bettelte ich bei meinen Eltern um ein wenig Kleingeld, damit ich eine dieser Honigstangen kaufen konnte.
Obwohl es heutzutage eine Riesenauswahl an exotischen Süßigkeiten gibt, die man überall und zu jeder Tageszeit an den übervollen Kiosken kaufen kann, wird man doch immer noch an vielen Ecken eben diese Verkäufer finden, die uns diese altbekannte und süße Honig-Zuckerstangen mit Sesam- oder Sonnenblumenkernen verkaufen :-)
Ich denke, dass ich heute irgendwie meinen nostalgisch gestimmten Tag habe. Wenn man wie ich länger im Ausland lebt, wird man glaube ich ein wenig emotionell und erinnert sich an vielleicht unwichtige aber schöne Dinge von Damals.
Was lag da näher als dem Geschmack der Kindheit nachzugehen und diese Süßigkeiten selber zu machen. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es von der Optik nicht ganz genauso hingekriegt habe, aber geschmacklich habe ich die Honigstangen doch schon gut getroffen. So kaue ich jetzt genüsslich an diese Stangen während ich das schreibe.
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN):  Honigstangen mit Sonnenblumenkernen

Sonntag, 12. Mai 2013

Chalop (kalte usbekische Yoghurtsuppe)



Usbekistan Reisende sind oftmals erstaunt über die unglaubliche Hitze, die es manchmal an den heissen Sommertagen gibt. Obwohl das Wetter durch die trockene Hitze zur Überraschung vieler Touristen, eigentlich ganz gut verträglich ist, leiden doch einige unter diese Temperaturen.
Oftmals hat man dann keinen Appetit, man ist wählerisch und vieles mag man einfach nicht essen. Umso besser wenn es eine gute Alternative für diese Sommertage gibt, nämlich Chalop - unsere leichte Yoghurt-Suppe. Mit frischen Kräutern zubereitet ist es nicht nur für Vegetarier eine gute Wahl. Man kann von dieser Suppe auch einen größeren Topf zubereiten und 2-3 Tage lang genießen.
Die Zubereitung ist denkbar einfach und Sie brauchen wirklich nur 20 min. für diese leckre Suppe. Statt Yoghurt oder Suzma, können Sie auch Buttermilch nehmen.
In Usbekistan wird allerdings Chalop nicht als eigenständiges und vollwertiges Essen angehehen, sondern eher als Vorspeise zum Hauptessen.
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN):  Chalop (Kalte Yoghurt Suppe)

Freitag, 10. Mai 2013

Ho’rda - die Suppe für alle Fälle!



Hast du einen Kater? Dann ist Ho'rda genau das richtige für Dich :-)) So hieß es früher immer an meinem Arbeitsplatz. Unser Chef kam nach einer langen durchzechten Nacht mit einem starken Kater zu Arbeit. Sofort hat seine Sekretärin eine Ho’rda bestellt. Die heisse Suppe hat er dann mit Yoghurt verschlungen und … er war wieder auf wundersame Art sofort wieder fit.
Ho’rda ist unsere leichte, Suppe mit gekochtem Gemüse und Reis. Sie wird üblicherweise immer mit einem "Blub" Yoghurt serviert.
Es gibt viele solche Beispiele, die einige trinkfreudige bei uns zu genüge erzählen können. Immer hat diese Jungs, nach so einem ausgiebigen Trinkabend unsere gute alte Ho'rda Suppe gerettet und am nächsten Morgen wieder denkfähig gemacht.
Das ist natürlich nur eine Facette dieser Suppe. Wenn man krank ist wird bei uns gerne Ho’rda serviert. Es wärmt von innen, unterstützt das Schwitzen und Sie werden sich besser fühlen. Ho'rda ist eine ehrliche und wirklich einfach zuzubereitende Suppe.
Aber auch für warme Sommertage ist diese Suppe gut geeignet finde ich. Für mein Rezept habe ich die Suppe für mehr Geschmack mit etwas Fleisch und weiteren, bei uns eher seltener verwendeten Gemüsesorten wie Sellerie und Zuchini verfeinert. Eine Vegetarische Variante schmeckt natürlich ebenso gut.
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN): Ho’rda - die Suppe für alle Fälle!

Mittwoch, 8. Mai 2013

Halim ( Halisa)



Das ist eines der Gerichte die man entweder liebt oder überhaupt nicht mag. Wahrscheinlich liegt das an der ehrlich gesagt nicht sehr eleganten Optik. Aber es ist ein ehrliches und traditionelles Gericht aus Lammfleisch und Weizen.
Die Zubereitung von Halim (Halisa) ist so ziemlich zeitaufwendig, daher wird dieses Gericht meist nur zum Nevruzfest gekocht. Diejenigen die Halim mögen, essen es natürlich öfters :-)
Im Nevruzfest wird früh am Morgen ein Lamm geschlachtet und das Fleisch mitsamt Knochen lange gekocht. Wenn sich das Fleisch von den Knochen langsam trennt werden die Knochen herausgenommen. Dann kommt eine Unmenge von Weizen in den riesigen Kazan (Kessel) hinzu. In so einen großen Kazan passen an die 100kg Material. Das ganze wird dann fast den ganzen Tag lang gekocht, bis das Lammfleisch butterweich wird und zusammen mit dem Weizen eine Pürreeartige Konsistenz annimmt.
Mein Mann sagt immer, man sollte dieses Gericht "Kosmonauten-Essen" nennen, weil schon ein kleine Portion den ganzen Tag über satt macht, derart nahrhaft ist es ;-)
Es gibt natürlich auch eine etwas leichtere und vereinfachte Variante dieses Gerichts, bei dem nicht so lange gekocht werden muss - also eher kompatibel für unsere urbane Lebensweise. Sie müssen dazu lediglich den Weizen und das Fleisch getrennt kochen. Wenn der Weizen weich wird einfach durch den Fleischwolf ziehen und zerkleinern. Dann diese Masse zum gekochten Fleisch zugeben und weiter langsam köcheln lassen. Dieser Varianten erspart Ihnen ca. 5-6 Stunden Zeit ;-)
Natürlich schmeckt die ursprüngliche Variante mit der langen Kochzeit etwas cremiger und für mein Empfinden etwas besser. Ich habe mich daher für die traditionelle Kochweise entschieden. Obwohl ich ein Schnellkochtopf verwendet habe, hat es in der Tat dennoch 7-8 Stunden gedauert. Nach diesem irrsinnig langen Kochen und Rühren, habe ich verstanden warum dieses Gericht nur zu Feierlichkeiten zubereitet wird.
Wenn Sie vielleicht mal Usbekistan besuchen und dieses Gericht probieren möchten, empfehle ich in Tashkent das Café "Milliy Taomlar" (Orientierung: Gafur Gulyam str. 1, shayhontohur Bezirk, gegenüber dem Zirkus). Die kochen jeden Tag Halim. Man muss nur am Vormittag das Café besuchen, weil ansonsten bereits um 13.00 Uhr dieses Gericht ausverkauft ist. Dieses Café ist aber auch für die anderen traditionellen usbekischen Gerichte einen Besuch wert.
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN): Halim (halisa)

Dienstag, 7. Mai 2013

Wie schält man einen Granatapfel?




Seit längerem habe ich gemerkt, dass man oft nicht genau weiss, wie man einige fremde Obst- und Gemüsesorten richtig schneiden oder schälen soll.
Wenn's falsch gemacht wird, bringt man im Endeffekt das Obst in einen so miserablen Zustand, indem man es gar nicht mehr essen möchte.
Eine dieser Obstsorten ist der Granatapfel. Ich wundere mich über die zum Teil kuriosen Methoden die hier kursieren, die beschreiben wie man einen Granatapfel zerkleinert. Schneiden, klopfen usw… und das auch von Köchen empfohlen.
In Usbekistan, einem Land in dem Granatapfel wachsen und seit Jahrhunderten gegessen werden, würde niemand auf die Idee kommen einen Granatapfel derart zu behandeln. Durchschneiden ist tabu, weil man sich dann garantiert bekleckert - und glauben Sie mir Granatapfelflecken sind hartnäckig!
Ich will Ihnen in diesem Artikel mal unsere usbekische Technik zeigen, wie wir die Granatapfel öffnen.
Erst schneiden Sie einen Deckel ab (aber Vorsicht nicht sehr tief schneiden, sondern knapp unter der Schale). Danach heben Sie den Deckel ab und ritzen entlang der Seiten in gleichmäßigem Abstand die Schale etwas tiefer ein. Am besten in fünf gleich große Teile. Aber nicht bis ins Fleisch einschneiden und nach Möglichkeit die tieferen Stellen dafür nutzen.
Jetzt vorsichtig mit den Fingern die Granatapfel von der Deckelseite her öffnen und dann mit der Hand die Granatperlen herauslösen. Das geht ganz leicht und keines geht verloren. Zudem vermeiden Sie somit Flecken. 
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN): Wie schält man einen Granatapfel?

Piyozli Anor Salati ( Granatapfel Zwiebelsalat)




Granatäpfel sind bei uns sehr beliebt. Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Sorten. Von süß, süß-säuerlich bis sauer, was das Herz begehrt. Diese werden immer Anfang Herbst auf den usbekischen Märkten verkauft.
Ich habe beobachtet, dass jüngere Leute eher die Süßen, ältere hingegen die sauren mögen. Wenn ich in der richtigen Saison in Usbekistan bin, kaufe ich immer Massen von Granatäpfeln und verschlinge schon mal täglich ein Kilo :-) Ich vermisse sehr oft unsere leckeren sonnengereiften Früchte.
In Deutschland verbindet man Granatäpfel meist mit Süßspeisen. Bei uns ist man diese entweder pur für sich alleine, aber auch gerne mal in den Salat gemischt. Eher seltener mit Süßigkeiten. Aber außerordentlich beliebt in Salaten mit Zwiebeln oder Rettich. Diese passen wunderbar als Beilage zu Fleischgerichten und erweitern den Geschmack der Hauptgerichte wie Palov oder Schaschlik durch saure und süße Komponenten.
Ich zeige heute einen super einfachen Beilagensalat aus nur zwei Bestandteilen - nämlich Zwiebeln und Granatäpfel. Sie werden überrascht sein wie gut dieser Salat zu Fleischgerichten passt, insbesondere wenn Sie einen Grill-Abend machen. 
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN):PIYOZLI ANOR SALATI

Mittwoch, 1. Mai 2013

QOVOQ SOMSA (KÜRBIS SAMSA)



Kürbis ist höchstwahrscheinlich das beliebteste Gemüse in Usbekistan. Es gibt eine Vielzahl von Gerichten die Kürbis enthalten, wie z.B. Kürbis-Manti, Kürbis-Dimlama, Kürbis-Plov, Kürbis-Hunon, Kürbis Somsa und so weiter…
Wir lieben einfach den Kürbis in jeglichen Variationen. Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit und einen Laden der in unserer Nähe lag. Da kamen im Herbst immer Traktorladungen voller Kürbisse an. Der Laden war dann bis unter der Decke voll mit Kürbissen. Damals kostete ein Riesenkürbis gerade mal so 30-40 Cent. Wir kauften immer auf Vorrat so 20-30 von den Großen und füllten damit unseren Keller auf. Den ganzen Herbst und Winter über waren wir mit Kürbis versorgt:-)
Es gab dann jede Woche ein oder zweimal Gerichte mit Kürbis auf unseren Tisch.
Meist waren es unsere Lieblings Somsa und Honim (im Dampf gegarte strudelartige Teigwaren). Ich werde noch in den kommenden Beiträgen viele Kürbisgerichte mit Ihnen teilen.
Bei uns ist es sehr beliebt den Kürbis in den Gerichten mit Butterschmalz oder kleingehacktem Schwanzfett vom Lamm zuzubereiten. Daher sollten Sie, wenn Sie Vegetarier sind oder so etwas nicht mögen, besser vorher nachfragen, ob z.B. in den Somsa Schwanzfett verwendet wurde. Damit ersparen Sie sich spätere Irritationen ;-) Obwohl sich ja mal probieren wert ist. Heisse Somsa mit kleinen Stückchen vom Schwanzfett schmeckt köstlich. Aber nur warm, denn kalt ist es nicht so bekömmlich.
Heute will ich Ihnen eine andere Art Somsa vorstellen. Diese passt hervorragend zum Herbst und die Wintersaison - die Kürbis Somsa. Übrigens ist diese nicht nur in Usbekistan, sondern auch in Zentralasien äußert beliebt.  Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN): QOVOQ SOMSA

SHAKAROB





Dieser Salat ist wahrscheinlich neben dem Klassiker "Achik-Chuchuk" (Tomaten- Zwiebel Salat) der am meisten servierte Salat in der usbekischen Küche. Besonders als Beilage zu Hauptspeisen wie Plov und Schaschlik wird es gerne serviert.
Im Sommer wenn bei uns die Temperaturen jenseits der 40 Grad steigen ist so ein kühler und erfrischender Salat ein wahrer Retter. Gewöhnlich wird es nur mit Salz und Pfeffer zubereitet. Wie Sie aus dem Rezept ersehen können, habe ich aber eine Variante mit Öl und Zitrone ausgearbeitet. Früher kannten wir keinen Salatdressing. Daher wundern Sie sich nicht, wenn Sie in einem traditionellen usbekischen Restaurant oder Café einen Salat ohne jegliches Dressing oder höchstens mit ein wenig Traubenessig bekommen.
Dieser Salat schmeckt mir aber mit oder ohne Dressing ganz gut. Probieren Sie einfach beide Varianten. Ich hoffe Sie mögen diesen einfachen aber leckeren Salat.
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN):  SHAKAROB




LOCHIRA



Dieses Brot Lochira wird meist bei Feierlichkeiten und zu besonderen Anlässen gebacken. Das dünne flache Brot wird hübsch geformt - meistens in einer Tellerform - und ist sehr knusprig und köstlich. Ein Lochira-Brot ist sehr lange Zeit haltbar und ich schätze mal deshalb auch sehr beliebt. Das Brot erinnert vom Geschmack her, eher an Grissini. Nur wird es bei uns ohne Hefe, aber dafür mit Milch und Butter zubereitet.
Auch auf dem Tisch macht dieses dekorative Brot eine gute Figur. Durch die lange Haltbarkeit ist es auch ein guter Begleiter auf Reisen. Bei unserer Kultur und Tradition ist es üblich immer etwas mitzubringen oder mitzugeben wenn man zu Besuch geht oder jemanden zu Besuch hat. Auch wenn jemand auf Reisen geht Dafür sind die Lochira natürlich perfekt geeignet. Man kann auf die Lochira wie bei einem Teller andere Leckereien darauf packen. Als Gast können Sie dem Gastgeber damit ein kleines Dankeschön für die Einladung und Gastfreundschaft überreichen, oder als Gastgeber Ihren Gästen bei der Verabschiedung eine kleine Aufmerksamkeit mitgeben. Das tellerförmige Brot ersetzt dabei auf praktischer weise den Teller und man braucht sich keinen Kopf um verloren gegangene Teller machen.
Es gibt unterschiedliche Varianten dieses Brotes. Manche lieben es etwas weicher, andere wiederum eher knuspriger. Darum werden Sie überall abweichende Rezepte finden. Wundern Sie sich also nicht über sehr unterschiedliche Interpretationen dieses Brotes. Jeder hat seine Lieblingsvariation. Vielleicht werden Sie mein Rezept auch mögen. Probieren Sie es mal aus..
Ein Tipp: Dieses Brot ist auch ein guter Begleiter für eine schöne Käseplatte.

Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN):LOCHIRA
http://lochira.com/de/küche-brot/lochira