Dienstag, 21. Mai 2013

Mastava (Gemüse-Reis Suppe)



Wenn Sie mich nach typischer und meist gekochter usbekischer Hausmannskost fragen, werde ich bestimmt ohne zu überlegen "Mastava" nennen. Mastava ist unsere Gemüsesuppe mit Reis, meist mit Yoghurt serviert. Ähnlich dem Eintopf in Deutschland, ist Mastava eine relativ einfache Suppe in Usbekistan.
Mastava wird ausnahmslos zu jeder Jahreszeit gekocht und kommt im Winter wie auch Sommer gut an.
Wenn die Mütter nicht viel Zeit haben und schnell was für die Familie zubereiten müssen, fällt die Wahl schnell auf Mastava. Man braucht dafür wenig und kann alles nehmen, was man irgendwie als Reste im Kühlschrank hat. Ideal wenn man mal keine Zeit oder Lust zum einkaufen hatte.
Für eine Mastava reicht da schon die halbe Möhre, die halbe Kartoffel oder irgendwelche anderen Gemüsereste, die man in den Untiefen des Kühlschranks findet. Natürlich kann man auch eine fleischlose Variante zubereiten. Es passt immer, sogar wenn Sie nur noch ein paar Zwiebeln als Gemüse und ein wenig trocken Brot übrig haben. Was ich damit sagen will ist, das Sie Mastava variabel ist und Sie gut improvisieren können. Mit verfügbaren und saisonalen Zutaten lässt sich der Geschmack verfeinern und variieren.
Mastava ist für mich immer das Essen meiner Kindheit. Da wurde es sehr oft bei uns zu Hause gekocht. Bei uns fangen ja die Mädchen meist schon so mit 9-10 Jahren an in der Küche auszuhelfen. Das beginnt meist so mit Gemüse schälen und mit kleineren Küchenarbeiten an. Dabei schaut man der Mama über die Schulter und lernt meist so kochen (Die Töchter sollen ja schon in jungen vorbereitet sein auf ihre zukünftige Rolle - ob sie wollen oder nicht ;-)
Bei vielen Mädchen - so auch bei mir - fängt das Kochen mit einer Mastava an. Ich weiss noch wie stolz ich war, als ich der Familie mein erstes selbstgemachtes Mastava servieren durfte. Ich glaube ich habe dabei von Ohr zu Ohr gegrinst. Und als alle mit großem Appetit die Suppe aufgegessen habe und ich Lob von der Mama und den anderen Familienmitgliedern bekam, fühlte ich mich gleich wie ein Erwachsener. Ich muss immer schmunzeln wenn ich daran denke. Jetzt steht meinen kleinen Nichten das gleiche bevor.
Es gibt bei uns praktisch keinen, der Mastava nicht kennt oder nicht kochen kann. Es gibt natürlich wie bei allen Gerichten große regionale Unterschiede, was den Geschmack angeht. In Ferghana mag man es ein wenig pikanter mit kleinen Chili und statt Pflanzenöl nimmt man schon mal gerne Schwanzfett vom Lamm. In Namangan (auch im Ferghana-Tal) wird der Gastgeber Ihnen den Reis getrennt von der Mastava servieren. Den Reis geben Sie dann selbst dazu. Immer wird dabei eine Piyale selbstgemachter Yoghurt serviert.
In der Khorazm-Region wird dagegen eine viel leichtere Varianter zubereitet. Wundern Sie sich auch nicht, wenn Sie bei einer usbekischen Familie schon zum Frühstück Mastava serviert bekommen. Denn in vielen Regionen gehört Mastava einfach zu einem Frühstück dazu. Also universeller kann eine Suppe kaum sein.
Ich schlage Ihnen vor, dass Sie es einfach mal selbst probieren und sehen:-)
Hier ist das Rezept (BITTE KLICKEN):  Mastava (Gemüse-Reis Suppe)

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